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29. April 2013

Schattenseiten (Gastkommentar im Stormarner Tageblatt)

Manfred Lieder, Heidi Beutin

Wohlstand und Reichtum im Kreis Stormarn

Stormarn ist ein reicher und wohlhabender Kreis. Damit rühmen sich manche Kommunalpolitiker häufig sehr gern. Das ist sicherlich statistisch auch richtig so. Allerdings kommen der Reichtum und der Wohlstand bedauerlicherweise nicht bei allen Stormarner Bürgerinnen und Bürgern an.

Die Partei Die Linke hat bekanntlich dem Kreishaushalt 2013 nicht zugestimmt, da sie der Auffassung ist, dass der Bereich Soziales wesentlich zu kurz gekommen ist. Daraufhin wurde den Linken von politischen Gegnern eine Verweigerungshaltung vorgeworfen. Das dem nicht so ist, kann die Linke ganz einfach nachweisen.

Vor einiger Zeit stand in der Zeitung, dass in Stormarn mehr als 7000 Kinder von Armut betroffen seien. Armut behindert eine gute Entwicklung der Kinder massiv. Diese Aussage stammt nicht von der Partei die Linke, sondern vielmehr vom Kinderschutzbund, dem man sicherlich nicht nachsagen kann, ein Anhängsel der Linken zu sein.

In Bad Oldesloe lebt jedes dritte Kind in Armut. Das ist ein absolutes Defizit, für das die Politik verantwortlich ist.

Des weiteren stellt der Kinderschutzbund fest, dass die Kleiderkammer - eine Einrichtung des Kinderschutzbundes - immer größeren Zulauf habe. Viele Menschen würden sich Wintersachen aussuchen und mittlerweile auch nach Spielzeug Ausschau halten. Darüber hinaus wird ebenfalls die Tafel ständig von einer größeren Anzahl von Mitbürgern in Anspruch genommen. Auch hier dokumentiert sich die Armut der Menschen in diesem Kreis.

Ganz aktuell ist zur Zeit auch das Problem von bezahlbarem Wohnraum / Sozialwohnungen. Hier wurde in der Vergangenheit viel zu wenig vom Kreis und den Kommunen auf den Weg gebracht. Fakt ist somit, dass die Zahl der Menschen unablässig wächst, die eine kostengünstige Wohnung suchen, zumal auch noch die Nebenkosten extrem angestiegen sind. Einige Kommunen - wie die Stadt Bad Oldesloe - sorgen dann auch noch für eine kräftige Anhebung der Nebenkosten durch die Anhebung der Grundsteuern.

Das alles zeigt, dass Die Linke mit Ihrer Auffassung nicht ganz so falsch liegen kann. Es muss unbedingt im Kreis mehr getan werden im Bereich Soziales. Die Linke wird daher auch zukünftig Kreishaushalten mit sozialer Schieflage ihre Zustimmung verweigern und sich für die Interessen aller Menschen mit geringem Einkommen, Rentnern, Hartz-IV-Empfängern und Aufstockern einsetzen, auch wenn das einige Kommunalpolitiker anderer Parteien nicht gerne hören möchten.