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3. März 2014

Alltäglicher Stau – Freie Fahrt für freie Bürger?

Wann wird sie fertig? Im Internet wird spekuliert. Unterschiedliche Stimmen rechnen damit, dass die S4 von Hamburg über Ahrensburg nach Bad Oldesloe erst zwischen 2019 und 2025 dem Verkehr übergeben werden soll. Die U-Bahnplanung nach Glinde ist eingestellt, der Takt der S21 nach Bergedorf bzw. Reinbek wird nicht erhöht.

Gleichzeitig wird weiter gebaut. Wie Pilze schießen Gewerbe- und Wohnungsbausiedlungen im Hamburger Umland aus dem Boden. Kein Tag ohne Stau auf der A1, der B5 und der Möllner Landstrasse zwischen Glinde, Oststeinbek und Hamburg. Schon im Frühjahr des letzten Jahres warnte die LINKE Stormarn: „Des Pendlers Schicksal ist der Stau. Der Anwohner atmet zunehmend schädliche Abgase ein.“
So kann es nicht weitergehen. Eine Nahverkehrsplanung aus einem Guss zwischen Hamburg und Stormarn, die nicht nur aufs Auto und den LKW setzt, ist zwingend notwendig. Auf der Grundlage des von der Bergedorfer LINKEN bei der Cramer Consult in Auftrag gegebenen Gutachtens, hat die LINKE Stormarn schon im letzten Jahr entsprechende Vorschläge gemacht. Die S4 muss mit höchster Priorität schnell ausgebaut werden. Moderne Waggons, mit der jederzeitigen Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern, müssen den Pendlern eine überzeugende Alternative zum PKW verschaffen. Zudem darf es keine Gleiskonkurrenz am Hauptbahnhof mit der S21 geben. Beide Bahnen sollten in hoher Taktung fahren dürfen. Der Vorschlag der LINKEN, die U-Bahn von Mümmelmannsberg über Lohbrügge nach Bergedorf weiter zu führen, spielt am Rande mittlerweile auch in Überlegungen des Hamburger Senats eine Rolle. Doch, so heißt es, vor 2030 soll mit Umsetzungen nicht begonnen werden. Das ist viel zu spät, denn die Vorteile liegen auf der Hand. Im Gegensatz zur S21 bräuchte sich die U-Bahn nicht die Infrastruktur am Hauptbahnhof mit einer anderen Linie teilen. Zudem würde sie gut besiedeltes Wohngebiet an das U-Bahn Netz direkt an die Hamburger Innenstadt anbinden. Darüber hinaus würde diese Streckenverlängerung zu einer Entlastung der sehr stark frequentierten S-Bahn Line 21 führen. Ein weiterer entscheidender Vorteil wäre die mögliche Bahnanbindung der wachsenden Stadt Glinde an diese U-Bahn Strecke. Die alte Kreisbahn Trittau – Glinde –Hamburg hat ein intaktes, noch heute von Güterzügen genutztes Gleis. Der alte Boberger Bahnhof böte sich als Umsteige- oder Abzweigbahnhof für die U-Bahn an. Wie auch immer. Allzu lange sollten sich die regierenden Parteien in Stormarn und Hamburg nicht mehr Zeit lassen, sondern endlich handeln!