Pressemitteilung von Civaka Azad, 14.11.2014
Im Zuge des anbrechenden Winters macht die „Kobanê-Krisenkoordination“ in einem Bericht auf die dramatische Lage der rund 180.000 Flüchtlinge aus der weiterhin umkämpften Stadt Kobanê aufmerksam.
Die Koordination, die sich aus Mitgliedern der Demokratischen Partei der Regionen (DBP), dem Demokratischen Gesellschaftskongress (DTK), der Demokratischen Partei der Völker (HDP) und dem Solidaritäts- und Hilfsverein für Rojava zusammensetzt, kritisierte in dem Bericht die unzureichende Versorgung der Flüchtlinge durch die türkischen Behörden. „Obwohl Regierungsvertreter immer wieder betonen, dass sie ihre Arme für die Flüchtlinge aus Kobanê geöffnet haben, wissen wir, dass in den Flüchtlingscamps der türkischen Behörde für Katastrophen- und Notfallmanagement (AFAD), das an das das Ministerpräsidialamt angebunden ist, lediglich 6.100 Flüchtlinge untergekommen sind. Für alle übrigen Flüchtlinge müssen die Stadtverwaltungen mit ihren eigenen begrenzten Mitteln aufkommen und das ohne jegliche Unterstützung von Seiten türkischer Behörden”, heißt es unter anderem in dem Bericht.
Allein in der Grenzstadt zu Kobanê, im Landkreis von Pîrsûs (Suruç), sind laut der Koordination derzeit 46.865 Flüchtlinge in Flüchtlingscamps der Stadtverwaltung untergebracht. Weitere Städte, die eine große Anzahl Flüchtlinge aus Kobanê aufgenommen haben, sind Riha (Urfa) mit rund 35.000, Bêrecûg (Birecik) mit 15.000, Heweng (Bozova) mit 12.000 und Amed (Diyarbakir) mit 11.000 Menschen.
Die größte Schwierigkeit in den Flüchtlingscamps ist derzeit die Kälte, die die Jahreszeit mit sich bringt. Viele der Zelte, in denen die Menschen untergebracht sind, sind nicht für den Winter bestimmt. Insbesondere vor dem Hintergrund des drohenden Wintereinbruchs rief die Kobanê-Krisenkoordination zu einer noch intensiveren Solidarität und praktischen Unterstützung für die Menschen, die aus Kobanê flüchten mussten, auf. Durch die bisherigen Unterstützungskampagnen seien 240 Lkw mit Hilfsgüter bei den Menschen angekommen, darunter 88 Lkw, die seit Beginn der aktuellen Angriffswelle von Seiten des Islamischen Staates über die Grenze nach Kobanê gebracht werden konnten.
Ein Teil der Handlungsempfehlungen der Kobanê-Krisenkoordination sehen wie folgt aus:
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