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15. März 2018

Ohne Fahrkarte von und nach Stormarn und im Kreis

Sozialticket zuerst?
Seit langem setzt sich die LINKE auf allen Ebenen, in Bund, Ländern und Kommunen dafür ein, dass der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) flächendeckend ausgebaut wird, attraktiv für alle Menschen in Deutschland und gut erreichbar.

Eine unbezweifelte Notwendigkeit. Wir möchten die Schadstoffbelastung in den Städten und Gemeinden deutlich verringern. Deshalb sollte die tägliche Verkehrsdichte auf den Straßen – statt weiter zuzunehmen – spürbar abnehmen. Künftig müßte es gelingen, den Menschen ein lockendes Angebot zu machen, das sie dazu bewegt, vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen. Will man diesen auf Dauer zu einer effektiven Alternative ausbauen, sollte er steuerfinanziert werden. Daß die Zeiten vorbeigehen, in denen Vorschläge in dieser Hinsicht als Phantastereien abgetan werden konnten, wird der Bevölkerung zunehmend bewußt. Auch durch die überraschende Initiative der Bundesregierung. Doch hoffentlich kein Strohfeuer? Es bleibt kein Geheimnis, um wieviel höher die Kosten liegen, die der individuelle Kraftfahrzeugverkehr mit sich bringt. Weshalb? Weil die Schädigungen ausgeglichen werden müssen, die durch die Abgasemissionen verursacht werden.

Ein ländlicher Kreis, aus dem viele Menschen zur Arbeit nach Hamburg oder Lübeck oder innerhalb des Kreises pendeln, benötigt den gut ausgebauten ÖPNV: Busse müssen in kürzeren Abständen und lange genug fahren, das Netz der U- und S-Bahn sich genügend weit in den Kreis herein erstrecken. Regionalzüge sollten öfter verkehren, vor allem in den Hauptzeiten, doch auch nachts, um den Menschen ohne Auto Fahrgelegenheit von Hamburg oder Lübeck zum Wohnort zu bieten.

Und nicht zuletzt, es muss erschwinglich sein, den ÖPNV zu nutzen. Für Menschen, deren finanzielle Lage nicht rosig ist, wird die Ausgabe für jedes Ticket zum Problem, weil der Betrag dann anderweitig fehlt. Wir wollen schnell ein Sozialticket in Stormarn einführen, damit auch Menschen mit kleinem Geldbeutel in der Lage sind, sich freier zu bewegen und problemlos am sozialen Leben in unserem Kreis teilzunehmen. Auch Verhandlungen mit den Verkehrsverbünden, vor allem dem HVV, könnten es ermöglichen, die Situation für Bedürftige zu verbessern.

Bis ein steuerfinanzierter ÖPNV Realität wird, ist als erster Schritt an die kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel für Schülerinnen, Schüler und Auszubildende zu denken und schnell das Sozialticket einzuführen.

 

Heidi Beutin, Abgeordnete im Kreistag Stormarn