In der letzten Sitzung vor der Herbstpause hatte die Bad Oldesloer Stadtverordnetenversammlung noch über den Wechsel der Oldesloer Stadtwerke zum Tarifvertrag der Versorgungsbetriebe (TV-V) zu beschließen.
Hintergrund hierfür war der Grund, dass es den Stadtwerken zunehmend schwerer fällt, Personal zu gewinnen.
Auch für den Eigenbetrieb Stadtwerke Bad Oldesloe wird es zunehmend schwieriger,
bei zu besetzenden Stellen geeignetes Fachpersonal zu gewinnen. Trotz laufender
Optimierung der Stellenbesetzungsverfahren, z.B. durch Nutzung der sozialen Medien
bei den Ausschreibungen, Verkürzung des Entscheidungsprozesses etc., gelingt es den
Stadtwerken immer weniger, die vakanten Stellen mit ausreichend ausgebildeten
Fachkräften und der nötigen Berufserfahrung zu besetzen. Daran konnten auch die
bisherigen zusätzlichen Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung bei den Arbeitsbedingungen nichts Wesentliches ändern.
Dabei konkurrieren die Stadtwerke mit anderen privaten und öffentlichen Arbeitgebern
um die sehr wenigen auf dem Arbeitsmarkt verfügbaren Fachkräfte. Es ist zu erwarten,
dass sich diese Situation künftig noch weiter verschärfen wird.
Ein wesentlicher Faktor bei der Arbeitgeberwahl ist für viele Arbeitnehmer natürlich
auch das Entgelt. Das Tarifsystem des öffentlichen Dienstes lässt dabei den
Arbeitgebern kaum Gestaltungsspielräume für Entgelterhöhungen bei gleichbleibenden
Tätigkeiten. Grundsätzlich ist es jedoch für die Stadtwerke möglich, die Beschäftigten
vom TVöD in den Tarifvertrag Versorgungsbetriebe (TV-V) überzuleiten. Der TV-V ist
eigentlich vorgesehen für rechtlich selbständige Versorgungsbetriebe (z.B. GmbH). Das Niveau
der Tabellenentgelte liegt aber spürbar höher als beim TVöD. Weiterhin wird gemäß
TV-V ein volles 13. Monatsgehalt als Jahressonderzahlung gewährt. Insofern kann mit einem Wechsel
vom TVöD auf den TV-V die Attraktivität der Stadtwerke für Arbeitnehmer und somit
auch die Wettbewerbsfähigkeit der Stadtwerke auf dem Arbeitsmarkt deutlich gesteigert
werden, hieß es in den Ausführungen der Stadtwerke.
"Dieses ist selbstverständlich eine rein rechnerische Betrachtung der Personalkosten bei unseren Stadtwerken. Gegenläufige Effekte einer Umstellung auf den TV-V durch z.B. höhere Qualifikation der Beschäftigten, seltenere Personalwechsel, vermiedene Fremdleistungen, verringerte
Kosten für Stellenausschreibungen, etc. müssen dort schlussendlich noch gegengerechnet werden.
Das wichtigste ist für DIE LINKE., neben den attraktiven Arbeitsbedingungen, vor allem die angemessene und zeitgemäße Bezahlung unserer Mitarbeiter.
Die Inflation galoppiert und die Energiepreise explodieren, umso wichtiger sind gute Löhne und Gehälter. Und für diese werden wir auch weiter sorgen", erklärte Hendrik Holtz; Fraktionsvorsitzender der LINKSFRAKTION. Bad Oldesloe.