Marion Gurlit – das ist der Name, der in den letzten Jahren untrennbar mit der Gleichstellungsarbeit in Bad Oldesloe verbunden ist. Nun geht Marion Gurlit in den wohl verdienten Ruhestand. Grund genug für DIE LINKE., danke zu sagen und nochmal ein paar letzte Fragen zu stellen.
Wie lange warst du Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bad Oldesloe?
Es war eine lange Zeit. Insgesamt 30 Jahre und 4 Monate.
Was war damals dein erster großer Erfolg?
Die Einführung der „Betreuten Grundschulzeit“ für die Stadtverwaltung. Davon konnten viele alleinerziehende Frauen maßgeblich profitieren. Es war aber auch ein harter Kampf. Damals wollte der Bürgermeister keine Sozialarbeiter in der Stadtverwaltung. Glücklicherweise hat sich das geändert.
Was würdest du sagen, war in den Jahren dein größter Erfolg?
Oh, das kann ich gar nicht so sagen. Die Einführung des Netzwerkes „Frau und Beruf“ war sehr wichtig. Auch die Einführung der Teilzeitausbildung in der Stadtverwaltung war ein weiterer wichtiger Schritt. Die Frauenkulturtage sind sicherlich auch eine Sache, die mein Herz immer noch besonders erfreut. Ich glaube, dass viel erreicht werden konnte, sei es bei der Benennung von Straßen , der Sichtbarmachung der Frauengeschichte in Bad Oldesloe oder in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Und was bleibt für deine Nachfolgerin noch zu tun?
Na ja, zum einen ist meine Stelle immer noch nicht ausgeschrieben, was mich schon sehr wundert. Es wäre wichtig, hier einen fließenden Übergang zu ermöglichen, damit die Fäden in der Vernetzung nicht abreißen. Auch die finanzielle Ausstattung von „Frauen helfen Frauen“ könnte besser sein. Auch die Einführung eines Frauenpolitischen Rates wäre erstrebenswert.
Was war dein letztes großes Projekt?
Ich bin sehr froh, dass wir den „Digitalen Frauenstadtplan“ noch verwirklichen konnte. Dort können sowohl die historischen als auch die aktuellen Wirkungsstätten von Bad Oldesloe gefunden werden.
Und was kommt jetzt im Ruhestand?
Ich hab mir einen kleinen Spitz angeschafft und hoffe auch, mehr Zeit für die Familie zu haben.
Tatsächlich bin ich aber auch noch Mitglied in einigen Vereinen. Es gibt also noch ein bisschen gesellschaftliche Arbeit zu tun. Alles in Allem hat mir die Arbeit in der Stadt viel Spaß gemacht, auch wenn es nicht immer ganz leicht war. Lass mich am Ende noch hinzufügen, dass die Zusammenarbeit mit der Partei DIE LINKE. und im besonderen mit dir, Hendrik, immer sehr fruchtbar war. Danke für die jahrelange Unterstützung! Wir haben zusammen viel erreicht!
Das Interview führte Hendrik Holtz; Stadtverordneter DIE LINKE. Bad Oldesloe